Fujifilm DS-300
Das ist kein Praxistest und ich möchte auch keine Wertung abgeben, ob man mit einer fünf bis sieben Jahre alten Digitalkamera noch fotografieren kann oder soll. Ich habe mittlerweile eine Sammlung verschiedener Fujifilm DS-300 Digitalkameras und besitze fast alles an Originalzubehör (bis auf den raren LV-D3 Monitor). Nachdem es zur Fujifilm DS-300/DS-330 Digitalkamera scheinbar noch immer Fragen aber keine ausführlichen Webseiten gibt, habe ich hier alle wissenswerten Fakten zu dieser Kamera zusammengetragen.

Die Fujifilm DS-300 wurde von etwa Juni 1997 bis Anfang 1999 gebaut und dann von der DS-330 abgelöst, die bis etwa Anfang 2000 erhältlich gewesen ist. Die DS-330 ist mit der DS-300 identisch, der einzige Unterschied ist der Aufsteck-Monitor LV-D3, der nur am Modell DS-330 verwendbar ist. Aus diesem Grund wird hier nur auf die Fujifilm DS-300 Bezug genommen.

Eine DS-300 Ausrüstung (Kamera, Stromversorgung, Schnittstelle) hat cirka 3.800 Euro gekostet. Der Wert einer DS-300 liegt heute (Dezember 2005) bei etwa 40 Euro für ein gebrauchtes Exemplar und bei maximal 80 Euro für eine neuwertige Kamera. Die Kamera sollte inklusive einem brauchbaren Akku und dem Netz-/Ladegerät zu haben sein. Kaufen Sie keine DS-300 ohne Akku und Ladegerät.

Die Kameras sind in für die damalige Zeit großen Stückzahlen verkauft worden. Der Anteil an DS-330 Modellen dürfte aber nur etwa 10% des gesamten Verkaufsvolumens betragen haben und ist regional unterschiedlich. In Österreich wurden offiziell keine DS-330 Kameras verkauft, dafür aber umso mehr DS-300. Bis auf wenige Exemplare sind alle Kameras bei professionellen Fotografen gelandet und wurden dementsprechend genutzt. Eine meiner DS-300 Kameras war eine zeitlang in einem Vergnügungspark eingesetzt und hat vermutlich zwischen 100.000 und 200.000 Belichtungen ohne Probleme und Reparaturen hinter sich gebracht. Generell scheinen die DS-300 Kameras sehr robust und zuverlässig zu sein, trotzdem ein paar Worte zu Reparaturen: Das Fujifilm-Service kann eine defekte Kamera reparieren, es lohnt sich allerdings nicht. Bereits ein kleiner Defekt der innerhalb von 15 Minuten beseitigt ist kostet mehr als die Kamera wert ist. Sparen Sie sich die Mühe die Kamera ans Service zu schicken.
Fujifilm DS-300 Fotogalerie
 
 
 
 
 
Dezember 2005
 
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Original Zubehör ist nur mehr am Gebrauchtmarkt erhältlich, wobei sowohl der serielle Interface-Kit IF-D3 und SCSI-Erweiterung EU-D3A sehr schwer zu bekommen sind. Der Aufsteck-Monitor LV-D3 wurde nur in geringen Stückzahlen produziert und ist daher extrem selten.

Ähnliches gilt übrigens auch für die Speicherkarten im PCMCIA-Format. Die Fujifilm HG-10, HG-15 und HG-40 Speicherkarten sind für die Bildaufzeichnung nicht unbedingt erforderlich. Mit einem passenden PCMCIA-Adapter können alle CompactFlash Typ-I Speicherkarten oder andere Speichermedien in der DS-300 verwendet werden. Getestet habe ich meine DS-300 mit verschiedenen CompactFlash-Karten, mit SmartMedia und mit verschiedenen xD-Picture Cards. Größen bis 512 MB sind problemlos möglich, jenseits der 1024 MB-Grenze wird das Dateisystem der DS-300 aber nicht mehr mitspielen. Microdrives sind generell inkompatibel mit DS-300, die Größe spielt dabei keine Rolle (es gab einmal einen 340 MB Microdrive der kann aber auch nicht verwendet werden), auch Festplatten im PCMCIA-Formfaktor werden nicht erkannt. Auf eine 256 MB Speicherkarte passen z.B. ca. 100 TIFFs oder 378 JPEGs in hoher Qualität.

Akkus für die DS-300 gibt es entweder über das Fujifilm-Service oder bei verschiedenen unabhängigen Anbietern von Batterien und Akkus für PC, PDA und Digitalkameras. Ein Tipp: Es passen auch Akkus aus einigen Sony Camcordern (die Auflistung ist möglicherweise nicht vollständig): CCD-SC5, CCD-SC6, CCD-SC7, CCD-SC8, CCD-TR1E, CCD-TR3E, CCD-TR8E, CCD-TR18E und CCD-TR3000E. Die Fujifilm DS-300 hat keinen eingebauten Monitor und benötigt Energie nur für die Kameraelektronik, das Zoomobjektiv, für den Blitz und für den Verschluss. Sie ist daher beim Energieverbrauch sehr genügsam und eine Akkuladung reicht für mehr als 600 Aufnahmen. Die Batteriekontrolle funktioniert sehr genau und informiert rechtzeitig, etwa 40 Aufnahme ohne Blitz, bevor der Akku tatsächlich leer ist. Wenn Sie die Kamera längere Zeit nicht benützen entnehmen Sie beide Batterien. Die Kamera braucht für Datum und Uhrzeit immer Energie und ein voll aufgeladener Akku ist nach etwa fünf Monaten total leer. Die Stützbatterie hält ohne eingesetzten Hauptakku etwa 11 bis 14 Monate.
Von der Fujifilm DS-300 wurden drei Versionen gebaut. Die EC-Version wurde mit einem Videoausgang in der PAL-Farbfernsehnorm ausgestattet während die UC- und J-Versionen einen Videoausgang nach der US-amerikanischen NTSC-Norm besitzen. Da die Kameras äußerlich identisch sind ist eine Unterscheidung durch die Label an der Unterseite oder den Anschluss an ein TV-Gerät möglich. In Europa wurden nur EC-Modelle verkauft, sollten Ihnen ein UC- oder J-Modell angeboten werden, stammt es entweder aus dem Vorführgerätebestand einer Fujifilm-Niederlassung oder es wurde nicht in Europa gekauft.

Die DS-300 wurde Ende der 1990er Jahre konstruiert und gebaut, die damals hohe Auflösung von 1.200x1.000 reicht noch immer für Fotos im Format 10x15cm bzw. 13x18cm. Bilddateien können wahlweise im JPEG- oder im TIFF-Format gespeicher werden. Im JPEG-Modus stehen drei Qualitätsstufen zur Verfügung, wobei bei den Größen der aktuellen Speichermedien nur die Stufe FINE empfehlenswert ist. Das TIFF-Format speichert die Daten unkomprimiert (13x18cm Fotos möglich), das Datenformat TIFF-YC Format kann aber nur mit der speziellen Software SD-D5 geöffnet werden. Die Software SD-D5 für Windows kann von
hier bezogen  werden und funktioniert als Plug-In auch noch mit aktuellen Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop CS und CS2. Software für neuere Fujifilm Digitalkameras wie FinePix S1Pro bis S3Pro (Fujifilm HS-S2 oder HS-V2) ist nicht für die DS-300 geeignet.

Eine Spezialität ist das Zoomobjektiv. Es hat eine Brennweite von 9 bis 27mm, entsprechend 35 bis 110mm bei einer Kleinbildkamera und wird durch eine Wippe an der Kamerarückseite verstellt. Optisch ist es tadellos und sorgt dafür, dass man mit nur 1,3 Millionen Bildpunkten gute Fotos machen kann. An seine Eigenheit in der Führung zu wackeln gewöhnt man sich bald, vor allem wenn man weiß, dass das kein Fehler ist, sondern bei wirklich allen DS-300 Kameras auftritt und die Bildqualität nicht beeinträchtigt. Die zweite Merkwürdigkeit ist das 40,5mm Filtergewinde, weil es nicht zentrisch über den Objektivlinsen liegt. Daher ist beim Einsatz von Filtern oder Vorsätzen Vorsicht geboten. Farb- oder Verlauffilter sind kein Problem, Nahlinsen oder Objektivvorsätze sind dagegen nicht oder nur eingeschränkt verwendbar.

Blitzaufnahmen sind mit der DS-300 kein Problem. Die Kamera hat ein Blitzgerät mit Leitzahl 12 eingebaut. Die Leistung und Belichtung mit diesem Blitz ist in Ordnung, mit dem integrierten Blitzgerät schafft man sogar problemlos Aufhellung mit Blitz bei Tageslicht, auch wenn die Leistung manchmal knapp wird. Externe Blitzgeräte können über den Mittenkontakt angeschlossen werden. Die DS-300 hat keine TTL-Blitz-Messung, es empfiehlt sich daher der Einsatz eines Blitzgerätes mit automatischer Lichtmengensteuerung (Computerblitz). Die Kamera muss dann auf manuelle Belichtung eingestellt werden. Lichtempfindlichkeiten sind ISO 100 im Standardbetrieb bzw. ISO 400 als hohe Empfindlichkeit (ISO-HIGH).

Eine Kurzanleitung zur Fujifilm DS-300 mit Tipps & Tricks finden Sie
hier. Sollten Sie noch Fragen zur Fujifilm DS-300 haben oder Software benötigen können Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen.
EC-Modell (PAL-Video-Out) für Europa
UC- bzw. J-Modell (NTSC-Video-Out)
Hinter einer Gummiabdeckung liegen die Anschlüsse für Video-Out, Netzgerät (6.5V-DC) und die serielle Schnittstelle.
DS-300 mit angesetzter EU-D3A-Einheit für Serienbildaufnahmen und SCSI-Anbindung an den PC.
Mit einem PCMCIA-Adapter (PC-Card-Standard) können verschiedene Speichermedien bis 512 MB in der DS-300 verwendet werden. Microdrives sind aber nicht kompatibel.
Feines Kameradesign aus den 1990er-Jahren.