Garmin GPSmap 60C und 60CS
Der Garmin GPSmap 60C und 60CS sollen die neuen Referenzgeräte im Bereich Handheld-GPS-Empfänger werden. Der Hersteller Garmin hat damit eine große Erwartungshaltung ausgelöst und dieser Beitrag soll einen Überblick über die Fähigkeiten des GPSmap 60C/CS geben.

Glaubt man den Aussagen des Herstellers, so wurde diese GPS-Generation praktisch neu erfunden und basierend auf bereits gemachten Erfahrungen und Kundenwünschen eine fast optimale Gerätelinie konstruiert. Das beginnt bereits beim Gehäuse. Kamen fast alle Garmin Geräte früher in einem eckigen grauen Gehäuse daher, wird beim Gpsmap 60 die Welt runder und bunter. Griffige Gummiarmierungen mit Noppen sorgen dafür, dass der GPS-Empfänger nicht so leicht aus der Hand rutscht und die kobaltblaue Gehäusefarbe gibt dem Gerät eine elegante Erscheinung. Die Antenne ist feststehend und ebenfalls gummiarmiert. Das Gehäuse ist deutlich ergonomischer als z.B. beim GPS V, es liegt hervorragend in der Hand und ist für den Einhandbetrieb ausgelegt. Es ist dabei egal ob man Rechts- oder Linkshänder ist, der Daumen findet fast sofort die richtigen Tasten. Mit einem Gewicht von rund 160 Gramm samt Batterien ist der GPSmap 60 leicht genug für unterwegs auch wenn man z.B. für längere Wandertouren jedes Gramm an Gewicht kalkulieren muss, das Navigationsgerät trägt in diesem Fall kaum auf.
Technisch gesehen handelt es sich bei der GPSmap 60 Serie um einen sogenannten 12-Kanal-Empfänger, dessen Empfangsteil die Signale von bis zu 12 Satelliten parallel auswerten kann. Mit WAAS (USA) bzw. dem kompatiblen EGNOS in Europa zur Verbesserung der Genauigkeit werden Positionsdaten zwischen 3 und 5 Meter genau angezeigt. Das Positionsupdate erfolgt einmal pro Sekunde. Für zivile, nichtkommerzielle Anwendungen sind diese Eigenschaften mehr als ausreichend. In der Praxis reagiert der GPSmap 60 sogar dann, wenn man z.B. auf der Autobahn die Fahrspur wechselt. Für verbesserten Empfang oder bei Montage in Fahrzeugen, deren Aufbau die im Gerät integrierte Antenne vom Satellitenempfang abschattet gibt es selbstverständlich auch die Möglichkeit eine externe GPS-Antenne anzuschließen und für optimalen Empfang zu sorgen. Der Anschluss der externen Antenne erfolgt über einen sogenannten MCX-Stecker, einen Normanschluss, für den es auch Übergangsadapter für Antennen mit dem größeren BNC-Stecker gibt.

Die Stromversorgung erfolgt aus zwei Mignon-Batterien und soll Laufzeiten von bis zu 30 Stunden pro Batteriesatz ermöglichen. Über einen Garmin-spezifischen Rundstecker kann das Gerät aber auch an externe Stromnetze angeschlossen werden. Positiv zu vermerken ist, dass die Eingangsspannung im Bereich zwischen 10 und 36 Volt Gleichstrom liegen kann und damit praktisch alle Bordnetzspannungen von PKW, LKW, Boot und Flugzeug abgedeckt werden.
Bleibt vor dem eigentlichen Praxistest nur noch der Blick auf das Display. Hier offenbart sich die wohl größte Neuerung. Zum ersten Mal gibt es in einem Garmin Handgerät eine TFT-Anzeige mit 256 Farben und hoher Auflösung. Versprochen wird optimale Lesbarkeit und große Detailschärfe der angezeigten Kartendaten bei allen Lichtverhältnissen. Ob diese Versprechungen gehalten werden, oder ob es sich nur Marketing-Sprüche handelt erfahren Sie im


Praxistest

Der GPSmap 60 ist in zwei Ausführungen und zwei Ausbaustufen erhältlich. Zuerst muss sich der Käufer entscheiden, welches Gerät er haben möchte. Das Modell GPSmap 60C ist die Standardausführung und enthält eine imposante Ausstattung für Land-, See- und Luftnavigation. Er ist meiner Meinung nach die beste Wahl für Outdoor-User und den Einsatz in einem PKW, LKW oder Bus. Als zweite Variante gibt es auch den GPSmap 60CS, der neben all der schönen Ausstattung des 60C auch noch über einen magnetischen Kompass und einen barometrischen Höhenmesser verfügt. Der magnetische Kompass ermöglicht die Richtungspeilung auch bei völligem Stillstand und der barometrische Sensor dient zur exakten Berechnung von Höhen, zur Aufzeichnung von Höhenprofilen und zur Berechnung von Luftdrucktendenzen. Ein Gerät, welchem man getrost auch im professionellen Bereich (Privatflieger, Segler, Motorboot) z.B. als Backup für einen zugelassenen GPS-Empfänger vertrauen kann.
Hat man die Entscheidung getroffen, in diesem Fall war es das GPSmap 60C, weil es die 60CS-Ausführung noch nicht gegeben hat, dann muss man auch noch die Ausbaustufe definieren. Den GPSmap 60C/CS gibt es als Standardgerät inklusive einem USB-Kabel, einem Tragriemen, einem Gürtelclip und dem wirklich ausführlichen Bedienerhandbuch. Optional gibt es dann das Auto-Navigations-Kit bestehend aus einer Halterung für den Einbau in ein Fahrzeug, aus dem 12/24-Volt-Stromversorgungskabel und dem Mapsource CitySelect-Kartenmaterial für Europa. Die Kombination aus GPSmap 60 und dem Auto-Navigations-Kit empfiehlt sich vor allem für jene Käufer, die zum ersten Mal ein GPS kaufen bzw. noch kein Garmin-GPS im Einsatz hatten. Damit erwirbt man einen komplett ausgerüsteten GPS-Empfänger, der auch bei den Karten-Feindaten keine Wünsche offen lässt.

Was mich im Test aber besonders gefreut hat war die Tatsache, dass die Produktpalette von Garmin hinsichtlich des Zubehörs fast so einfach wie ein Lego-Baukasten funktioniert. Als Besitzer eines GPS-V konnte ich viele Zubehörteile auch in Verbindung mit dem GPSmap 60 einsetzen. Dazu gehört unter anderem das Stromversorgungskabel, das serielle Verbindungskabel, die externe Antenne und eventuell vorhandenes Kartenmaterial. Doch davon später.
Vorbereitungen und Inbetriebnahme

Der GPSmap 60 wird in einem Karton geliefert und man benötigt zur Inbetriebnahme keine speziellen Kenntnisse. Es funktioniert wirklich in vier Schritten:

1.        Gerät auspacken
2.        Batterien einsetzen
3.        Vor die Tür gehen und Gerät einschalten
4.        Warten bis Positionsdaten angezeigt werden

Um dem Empfänger die erste Positonsbestimmung zu erleichtern könnte man auf der Weltkarte die aktuelle ungefähre Position eintragen. Laut Handbuch sollte dann in 45 Sekunden ein sogenanntes Positionfix erfolgen. Ich habe nichts dergleichen getan und das fabrikneue Gerät ganz einfach eingeschaltet und gewartet was passiert. Im Bedienerhandbuch wird das auch als Auto-Locate beschrieben, bei dem der GPSmap 60 anhand der empfangenen Satellitendaten die Position findet. Dafür ist eine Zeitspanne von etwa 2 Minuten vorgesehen, bei meinem Test habe ich zwei Minuten und 47 Sekunden gestoppt. Ich denke, dass man damit leben kann, vor allem wenn man bedenkt, dass die Signalabdeckung in Europa nicht ganz so fein wie in den USA ist und sich die Werte im Handbuch wahrscheinlich auf den Bereich der kontinentalen USA beziehen. Wichtiger ist vielmehr, dass wirklich jeder Benutzer das Gerät ohne Kenntnisse über die Funktionsweise von GPS in Betrieb nehmen kann. Es gibt für Anwender, die zum ersten Mal ein GPS verwenden nichts schlimmeres, als wenn bereits beim Einschalten Probleme auftauchen.

Ist der Navigator auf Empfang werden Positionsdaten auf verschiedenen Bildschirmen angezeigt. Blättern kann man ganz einfach mit der PAGE-Taste und blättert man sich zur Kartenseite durch, so stellt man fest, dass bereits Daten im Gerät einprogrammiert sind. Dabei handelt es sich um die interne Datenbank, die bereits Städte, Seen, große Flüsse, Autobahnen und Staatsgrenzen enthält. Man könnte die interne Datenbank als groben Speicher bezeichnen, der um Feindaten von einer Mapsource-CD-ROM ergänzt werden kann. Erst damit macht das Gerät richtig Spaß und man kann alle Möglichkeiten nutzen. Geräte die für Europa bestimmt sind haben übrigens eine Datenbank mit Daten für Europa, Nordafrika und den westlichen Teil von Russland. Diese Version wird als Atlantic bezeichnet. Für andere Regionen gibt es dementsprechend andere Versionen, wie z.B. Americas für Nord- und Südamerika. In der Praxis bedeutet das, dass man zwar jeden Empfänger überall auf der Welt einsetzen kann, die interne Datenbank aber auf jenen Bereich abgestimmt sein sollte, in den man sich überwiegend aufhält. In Europa ist eigentlich nur die Atlantic-Version sinnvoll, weil man sonst beim Verlassen des Gebietes, für den Feindaten im GPSmap 60 gespeichert sind nur mehr große Städte und nicht einmal mehr Flüsse und Hauptverkehrswege angezeigt bekommt.
Die Feindaten für den GPSmap 60 kommen wie bereits erwähnt von einer Mapsource CD-ROM. Kauft man den GPSmap 60 inklusive dem Auto-Navigations-Kit (also in der Komplettversion), so ist bereits Mapsource CitySelect für ganz Europa dabei. Das ist die für dieses Gerät vorgesehene Kartensoftware, mit der alle Funktionen (Autorouting!) ausgenutzt werden können. Andere Mapsource-Kartendaten wie z.B. Roads&Recreation Europe können zwar verwendet werden, die Routingfunktionen sind damit allerdings nicht so fein wie mit CitySelect. Die Mapsource Software ist in einem eigenen Abschnitt unter Software beschrieben. Mapsource CitySelect Europa enthält Daten für 23 europäische Länder, die Abdeckung für Österreich und die meisten westeuropäischen Staaten ist ausgezeichnet, man findet praktisch alle Neben- und Landesstraßen und damit ist eine verlässliche Navigation auf Straßenebene gegeben.

Der GPSmap 60 bietet einen internen Speicherplatz in der Größe von 56 MB. Das ist eine durchaus praxistaugliche Größe, mit der man schon die Feindaten für ein größeres Gebiet abspeichern kann. Die gesamte Datenmenge für Österreich beträgt etwa 55 MB, den verbleibenden Restspeicher kann man mit Feindaten für Süddeutschland, Norditalien oder der Schweiz auffüllen. Neu, und eine wesentliche Verbesserung beim GPSmap 60 gegenüber allen anderen Garmin-Navigatoren, ist die USB-Schnittstelle für die Datenübertragung. Braucht man mit der seriellen Schnittstelle rund eine Stunde und vierzig Minuten zur Datenübertragung von 56 MB, so ist dieselbe Datenmenge über den USB-Anschluss in knapp vier Minuten übertragen. Ein eventuell erforderliches Umprogrammieren auf Reisen wird damit zum Kinderspiel.
Wegpunkte und Routenplanung in der Praxis

Obwohl man auch direkt im GPSmap 60 Wegpunkte festlegen und Routen berechnen kann, empfiehlt sich dazu der PC und Mapsource. In Mapsource kann man Positionen bequem nach verschiedenen Kriterien suchen. Dazu gehören auch Städte, interessante Punkte (Points-of-Interest) wie Hotels, Freizeiteinrichtungen oder Restaurants. Das Beste ist allerdings die Suchfunktion nach Adressen. Ganz einfach die Adresse eingeben und man bekommt hausnummerngenau die Position auf der Karte angezeigt. Die braucht man nur noch als Wegpunkt markieren und aus dem Anfangs- und Endpunkt berechnet Mapsource die gesamte Route. Wie bereits erwähnt funktioniert das von Haustür zu Haustür. Ich habe das einige Male ausprobiert und immerhin auch komplexere Routen von Wien bis Paris oder Köln vorgegeben und jedes Mal nach etwa einer halben Minute (PC mit 2,6 GHz und 700 MB RAM) die komplette Route berechnet bekommen. Diese Daten werden dann in den GPSmap 60 übertragen und dienen als Basis für das Autorouting. Bequemer und einfacher geht´s wirklich nicht. Dermaßen „programmiert"  kann man dann mit dem GPSmap 60 auf Reisen gehen.


Gerätebedienung unterwegs

Bei einem GPS-Empfänger ist eines der Hauptkriterien neben der Empfangsleistung die einfache und logische Bedienung unterwegs. Beim Garmin GPSmap 60 erfolgt die Bedienung über neun Tasten und den „Rocker-Key", eine 4-Weg-Cursor-Taste, mit der man sich durch die Menüs bewegt und verschiedene Auswahlpunkte ansteuert. Auf der Kartenseite dient der Rocker-Key auch zum Verschieben des Positionspunktes und zur Anpeilung von Positionen auf der Karte. Dieses Konzept ist nicht neu aber komfortabel und logisch. Die Genauigkeit des Rocker-Key ist ausgezeichnet. Je nach Kartenvergrößerung kann man damit pixelgenau auf Positionen zielen. Die Tasten sind aus griffigem Gummi, bei eingeschalteter Displaybeleuchtung sind sie ebenfalls beleuchtet und gut erkennbar. Das hat mir sehr gut gefallen, weil die Gerätebedienung im Dunkeln dadurch wesentlich erleichtert wird. Die Größe der Tasten sind meiner Ansicht nach der einzige Punkt am GPSmap 60, der nicht optimal gelöst wurde. Obwohl die Anordnung der Tasten sehr gut ist, sind sie mir einfach zu klein. Ich muss zwar zugeben, dass man sich daran gewöhnt, in der ersten Zeit fällt einem das Tippen aber noch ein wenig schwer. Die Entschädigung dafür ist allerdings ein großes Display mit 5x3,5cm und einer Auflösung von 160x240 Pixel. Schaltet man das Gerät ein ist das Display bunt und man freut sich. Jubel kommt allerdings auf, wenn man die Displaybeleuchtung dazuschaltet. Die Intensität der Beleuchtung ist gut abgestuft und regelbar. Der TFT-Farbbildschirm strahlt mit eingeschalteter Displaybeleuchtung in satten, gut erkennbaren Farben. Super ist die Darstellung allerdings im Freien. Das Display ist nämlich transflektiv, was nichts anderes bedeutet, als dass man es auch bei hellstem Sonnenschein problemlos ablesen kann. Eine feine Sache, die in der Praxis genau so funktioniert, wie sie im Prospekt versprochen wird. Die Hersteller von PDAs und Handhelds sollten sich an so einem Display ein Beispiel nehmen! Verbessert ist auch die Bildschirmanzeige. Auf jeder Seite gibt es jetzt einen Statusbalken am oberen Bildschirmrand auf dem je ein Symbol über den Zustand der Stromversorgung, über den Empfangsstatus Auskunft gibt und anzeigt, ob die Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet ist. Blättert man zum Hauptmenü, dann erscheint ein weiterer Statusbalken am unteren Bildschirmrand, der Uhrzeit und Datum einblendet.
Der Aufbau der Menüs ist in fünf Hauptseiten gegliedert, auf der Hauptmenü-Seite gelangt man dann über die Untermenüs zu weiteren Seiten. Der Aufbau in Menüs mit maximal einer zweiten Unterebene ist übersichtlich und man hat ihn schnell begriffen. Zu den Menüs gelangt man mit dem Rocker-Key, die Anwahl erfolgt mit der Enter-Taste, das Verlassen mit der Quit-Taste. Auch das ist logisch, man findet sich mit dem System sehr schnell zurecht. Die Möglichkeiten den GPSmap 60 zu konfigurieren sind mehr als ausreichend. Alle zu beschreiben, würde den Umfang dieses Berichts sprengen, ein paar wichtige und interessante Punkte sollten aber hervorgehoben werden:


--> Spracheinstellung: Der GPSmap 60 unterhält sich mit seinem Benutzer wahlweise in Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Dänisch, Norwegisch, Portugiesisch, Niederländisch, Finnisch, Polnisch, Tschechisch, Ungarisch und Kroatisch. Da sollte für jeden eine Sprache dabei sein.

--> Die Farbe der Menüs kann individuell angepasst werden. Mit insgesamt 10 verschiedenen Schemata lässt sich das Erscheinungsbild der Anzeige an persönliche Wünsche anpassen. Damit kann man z.B. die Erkennbarkeit des Bildschirms verbessern oder an die Cockpitfarben anpassen.

--> Obwohl der GPSmap keine Sprachausgabe besitzt, ist es möglich verschiedene Töne verschiedenen Ereignissen zuzuordnen. Der GPSmap 60 kann 20 verschiedene Tonfolgen abspielen, die bestimmten Ereignissen zuordenbar sind. Damit weiß man auch akustisch, was das Gerät signalisiert. Die Tonfolgen sind meiner Ansicht nach sogar angenehmer als eine Sprachausgabe, weil sie in einer lauten Umgebung besser wahrnehmbar und verwechslungssicher sind.

--> Die Seitenfolge kann verändert werden. Je nach individuellem Geschmack kann die Reihenfolge der Seiten beim Drücken der Page-Taste verändert werden.

--> Die Autoroutingfunktion kann individuell angepasst werden.

--> Es stehen verschiedene Einstellungen speziell für den Einsatz im Marinebereich zur Verfügung. Dazu gehören ein einstellbarer Ankeralarm (Anchor-slips), Kursabweichungsalarms sowie Tiefen- und Flachwasseralarm.


Gut gelöst sind übrigens auch der Anzeigemodi der Kartenseite. Über das Hauptmenü kann die Ansicht für Tag und Nacht geändert werden. Tagsüber erfolgt die Kartendarstellung mit dunkel gezeichneten Straßen und Kartendetails auf hellem Hintergrund. In der Nacht wird der Hintergrund gedimmt und erscheint dunkel, die Kartendetails werden aber hell eingetragen, damit die Darstellung nicht blendet und das Auge keine großen Helligkeitssprünge verkraften muss. Dieser Modus ist übrigens auch auf Automatik einstellbar, was bedeutet, dass die Umschaltung von Tag- und Nachtanzeige in Abhängigkeit von Uhrzeit und Datum zu einem sinnvollen Zeitpunkt erfolgt.
Autorouting

Wie schon bei der Vorgängergeneration (GPS-V) eine exakte und problemlose Angelegenheit, was die Programmierung und die Datenübertragung in den GPS-Empfänger betrifft. Beim GPSmap 60 erfolgen der Bildschirmaufbau und sämtliche Berechnungen aber wesentlich schneller als beim GPS-V, ich würde meinen zumindest doppelt so schnell. Die in den Prospekten versprochenen neuartigen Prozessoren werkeln definitiv schneller als bei der Vorgängergeneration. Dieser Punkt ist für mich z.B. ein wesentlicher Grund von einem GPS-V auf den GPSmap 60 zu wechseln. Das Routing ist wie gehabt eine präzise Sache. Bei mehreren Reisen mit meinem GPS-V wurde ich damit schon verwöhnt, ein Kurztrip mit dem GPSmap 60 nach München hat meine Erkenntnisse bestätigt: Gedrucktes Kartenmaterial wird zu 90% überflüssig. Auch im dichtverbauten Stadtgebiet kommt man mit der Autoroutingfunktion problemlos ans Ziel. Mitunter führen kurzfristig geänderte Einbahnregelungen zwar zu einer Ehrenrunde, der GPS-Empfänger berechnet aber nach jeder (ungeplanten) Richtungsänderung einen neuen Weg zum Ziel. Wie bereits erwähnt geht das beim GPSmap 60 schon sehr schnell, allen Überkritischen sei aber bereits hier klar gesagt, dass man von einer Echtzeitberechnung noch weit entfernt ist. Tatsache ist aber, dass die Rechenleistung des GPSmap 60 (und auch des GPS-V) für das Vorankommen im Stadtverkehr mehr als ausreicht.
Die Bedieunung des GPSmap 60C bzw. 60CS erfolgt über fünf Hauptseiten. Von dort gelangt man in maximal eine weitere Seite mit Untermenüs. Unterwegs wird die Bedienung durch das ausgezeichnete Display und beleuchtete Tasten erleichtert.
Um gute Kontakte bemüht: Für die Verbindung mit einem PC stehen eine serielle und eine USB-Schnittstelle zur Verfügung. Das Gehäuse ist solide gefertigt und liegt gut in der Hand. Es ist wasserdicht nach IPX-7 Standard (die wasserdichten Schnittstellenabdeckungen wurden hier für das Foto entfernt).
Die Praxistauglichkeit des GPSmap 60 beim Autorouting in zwei Beispielen:

1. Irgendwo am Land: Eine Ortsdurchfahrt ist wegen Brückensanierung gesperrt, die Umleitung erfolgt großräumig über Landesstraßen. Ich ignoriere die Umleitungshinweise und fahre bis es nicht mehr weitergeht. An der Absperrung muss ich wenden. Der GPSmap 60 kann natürlich nichts von der Straßensperre wissen. Er will mich zuerst durch mehrere Seitengassen wieder auf die ursprüngliche Strecke zurückführen, was durchaus im Sinne der Entwickler ist. Erster Test bestanden, trotzdem komme ich an der Strassensperre nicht vorbei. Ich fahre entgegen dem Ratschlag des GPSmap 60 zurück, verlasse den Ort und biege an der nächsten Möglichkeit auf eine Straße ein, die klar weg von der vorgeplanten Route führt. Bereits nach weniger als einem Kilometer beginnt der GPSmap 60 mit einer Alternativberechnung. Da ich kürzere Strecke als Präferenz festgelegt habe, dirigiert mich das Gerät über verschiedene Landstraßen auf einer alternativen Strecke in Richtung Ziel.

2. Ich muss sehr oft durch einen etwa fünf Kilometer langen Tunnel fahren, die ideale Teststrecke um Routing bei schlechtem oder fehlendem Satellitensignal zu testen. Nach der Einfahrt in den Tunnel ist bereits nach wenigen Sekunden kein Datensignal verfügbar. Was tut  der GPSmap 60 in Bezug auf Routing? Nach einigen Messfahrten (ich fahre wirklich sehr oft durch diesen Tunnel) konnte ich folgende Theorie aufstellen: Signalausfälle von wenigen Sekunden werden ignoriert. Ist über einen längeren Zeitraum keine Positionsberechnung möglich wird die zuletzt ermittelte Geschwindigkeit und Richtung etwa eineinhalb bis zwei Minuten lang fortgesetzt. Während der Fahrt durch den Tunnel gibt es noch immer eine Bewegung über die Karte. Erst danach ertönt das Warnsignal und der Hinweis, dass kein GPS-Empfang erfolgt und die Kartenbewegung bleibt stehen. Wenige Sekunden nach der Ausfahrt aus dem Tunnel wird das Autorouting ohne Neuberechnung fortgesetzt. Auch hier zeigt sich, dass die Software des GPSmap 60 mit sehr viel Überlegung programmiert wurde, weil bei einem kurzen GPS-Signalausfall offenbar davon ausgegangen wird, dass man sich in einer Zone mit schlechtem Empfang befindet und danach keine Neuberechnung notwendig wird.
Zusammenfassung

Viel Neues beim Garmin GPSmap 60C/60CS, ein Gerät mit umfangreicher Ausstattung zu einem moderaten Preis. Für unter 1000 Euro (GPSmap 60C mit Auto-Navigations-Paket) bekommt man einen „ausgewachsenen  GPS-Empfänger, der den Vergleich mit einem fest eingebauten PKW-Navigationssystem nicht zu scheuen braucht. Auch seine anderen Fähigkeiten wie das kompakte und robuste Gehäuse oder die universelle Abstimmung für einen weiten Einsatzbereich von Outdoor über Landnavigation, Marinenavigation bis zur Fliegerei machen dieses Gerät interessant. Die wesentlichsten Verbesserungen sind das transflektive TFT-Farbdisplay, die wesentlich gesteigerte Verarbeitungsgeschwindigkeit bei Berechnungen und der 56 MB große interne Speicher, der über eine USB-Schnittstelle in kurzer Zeit gefüllt werden kann.

Der Hersteller Garmin will dieses Modell zu einem Referenzgerät bei GPS-Handgeräten machen. Für mich sind solche Aussagen immer ein Grund besonders kritisch zu testen und ich muss sagen, dass ich vom GPSmap 60 nicht enttäuscht wurde. Eine tolle Gesamtleistung verbunden mit einem gelungenen Design zu einem moderaten Preis hat tatsächlich das Zeug zu einem Referenzgerät. Die etwas zu kleinen Tasten trüben den guten Gesamteindruck nicht, lassen aber Raum für die Konstrukteure bei zukünftiger Modellpflege noch Verbesserungen anzubringen. Der GPSmap 60C/60CS ist eine gelungene Erscheinung und sollte bei der Anschaffung eines GPS-Empfängers auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.
 
 
 
April 2004                                                                                                                                                                                           zurück zur Startseite
 
Ist Autorouting-Funktion aktiviert, erhält man detaillierte Auskünfte wie es weitergeht. Die verschiedenen Tonfolgen des GPSmap 60 sind eine sinnvolle Alternative zur Sprachausgabe.
Informativ: In der Statusleiste werden wichtige Geräteinformationen als Mini-Symbole angezeigt.