OQO 01Plus
 
Juli 2008 - überarbeitet Jänner 2014, Juni 2016, Juni 2017 und April 2023
 
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Ultra Mobile PC mit Windows XP Professional
 
Je nach Standpunkt löst die Vorstellung einen vollwertigen PC in die Sakkotasche zu stecken und überall damit arbeiten zu können, entweder totalen Jubel oder totale Ablehnung aus. Ende 2004 hat der amerikanische Hersteller OQO das Modell OQO 01 auf den Markt gebracht, welches bei seiner Markteinführung der kleinste Windows-XP-PC der Welt gewesen ist. Nach nur einem Jahr wurde der OQO 01 vom verbesserten OQO 01Plus abgelöst, der ebenfalls das Prädikat ‚kleinster PC der Welt‘ tragen durfte. Weite Verbreitung haben die OQOs indes vorerst nicht gefunden. Mit Preisen um die 1.800 Euro waren sie für den Massenmarkt zu teuer und so haben nur Freaks oder Menschen mit dickem Geldbeutel einen OQO gekauft. Erst mit der Einführung eines neuen Modells im Frühjahr 2007 hat sich das ein wenig geändert, denn praktisch über Nacht waren die OQO 01Plus um etwa 1/3 ihres ursprünglichen Preises als Auslaufmodell zu haben. Auch ich habe zu diesem Zeitpunkt mit einem OQO 01Plus geliebäugelt und nach mehreren Wochen der Überlegung ein Gerät bestellt.

Nach ein paar Tagen Wartezeit habe ich dann einen braunen Karton bekommen, indem sich ein OQO 01Plus, ein Akku mit 4.000mAh Kapazität, ein Docking-Kabel und die Stromversorgung befunden hat. Positiv überrascht war ich vom Netzgerät, welches man entweder direkt am Stromnetz mit 110 bis 240 Volt Wechselstrom betreiben kann oder mit einem mitgelieferten Adapter im Auto an 12 Volt bzw. im Flugzeug.  Der sonstige Lieferumfang entspricht den Erwartungen an ein Hochtechnologieprodukt. An ‚Kleinteilen‘ befindet sich eine Wiederherstellungs-CD für das komplette System, ein gedrucktes Quickstart-Handbuch, ein Geräte-Standfuß aus Aluminium und eine Neopren-Hülle für den Mini-PC in der Schachtel. Der Lieferumfang ist, vor allem wenn man den 12Volt-/Flugzeug-Stromadapter einbezieht, in Ordnung und man kann damit leben.

Das kann man übrigens auch mit den technischen Daten des OQO 01Plus. Die sind, bezogen auf die Gehäusegröße, beeindruckend. Ich möchte sie aber nicht im Detail wiedergeben, es soll nur soviel gesagt werden, daß der Mini-PC von einem 1GHz-Transmeta-Crusoe-Prozessor und 512MB RAM angetrieben wird und für Anwendungen und Daten eine 30GB Festplatte zur Verfügung steht. Am Gerät selbst stehen eine Firewire IEEE1394 und eine USB 2.0 Schnittstelle zur Verfügung, weitere Anschlüsse findet man auch noch am Docking-Kabel, welches ich für eine besonders clevere Lösung halte, weil man es zusammenrollen und mitnehmen kann ohne das es viel Platz benötigt. Mit dem Kabel hat man dann auch noch einen Netzwerk- und VGA-Anschluß. WLAN und Bluetooth sind beim OQO 01Plus eine Selbstverständlichkeit, auch wenn die Sende-/Empfangsleistung des WLAN-Adapters einen Accesspoint in der näheren Umgebung voraussetzt. Das 5-Zoll-Display mit Touchscreen bietet eine Auflösung von 800x480 Pixel, mit 8MB Video-RAM ausreichend Farbtiefe und sogar einen 3D-Beschleuniger. Schiebt man das Display nach oben, kommt eine Mini-Tastatur zum Vorschein. Die hat ein englisches QWERTY-Layout und keine Umlaute oder regionale Sonderzeichen. Das scheint anfangs problematisch zu sein, mit einem einfachen Hilfsprogramm lassen sich Sonderzeichen aber mittels Tastenkombination herstellen. Mehr dazu aber später. Zusätzlich zum Touchscreen kann man die Maussteuerung auch noch mit einem Trackstick durchführen. Zwei Maustasten an der linken Seite der Tastatur ermöglichen Klick- und Doppelklick und an der unteren Schmalseite des Gehäuses findet man sogar ein daumengerechtes Scrollrad.

 

 

Als Betriebssystem habe ich die Version mit Windows XP Professional gewählt, es gäbe auch noch eine Variante mit Windows XP Professional Tablet Edition, die aber dem Rechner mehr Ressourcen abverlangt und deshalb nicht meine Wahl ist. Windows XP Professional läßt sich hinsichtlich Ressourcenverbrauch und Diensteverwaltung sehr gut administrieren und genau da hat der Hersteller wirklich ganze Arbeit geleistet. Man muß bei der Diensteverwaltung nicht mehr nacharbeiten und nicht benötigte Dienste deaktivieren. Auch sonst wurden herstellerseitig alle Einstellung so gesetzt, daß die zur Verfügung stehenden Ressourcen gut genützt werden und der OQO 01Plus möglichst flott arbeitet. Ein großes Lob für OQO, denn der Transmeta Crusoe Prozessor ist eher auf minimalen Stromverbrauch denn auf maximale Leistung ausgelegt und ein schlecht konfiguriertes Windows XP würde unweigerlich Leistungseinbußen nach sich ziehen.

Hier schließt sich nahtlos das Thema Software an. Mit 30GB Festplattenkapazität kann man eine Menge Software installieren. Man sollte sich aber bei einem Mini-PC genau überlegen, was man unterwegs braucht und welche Softwareprodukte überhaupt Sinn machen. CAD wird auf dem Minibildschirm ebenso zu einem Problem, wie ausgedehnte Bildbearbeitungsorgien. High-End-Games sind wegen der 8 MB Video-RAM ohnehin tabu, genauso wie riesengroße Software-Suiten á la Adobe Creative Suite CS3 oder ähnliches. Nach einigen Überlegungen habe ich mir zuerst ein Softwarepaket zusammengestellt, welches meinen Anforderungen entspricht ohne den Rechner bzw. das Betriebssystem zu überfrachten:

AllChars for Windows

Sonderzeichen und Umlaute wie é Ü ç î æ ƒ ² ‰ © £ ± ß ° 1/2 ¿ « » ™ auf der englischen Tastatur mittels Tastenkombinationen eingeben. Software kostenlos nutzbar.

RocketDock

Ein Programmstarter á la Apple sorgt für einen aufgeräumten Desktop und leichte Bedienbarkeit mit dem Stift (kostenlose Software).

System Mechanic 3.7

System-Utilities für ein aufgeräumtes und optimiertes System. Damit bleibt die Systemleistung des OQO 01Plus erhalten.

Folder Lock

Den Inhalt von Ordnern verschlüsseln und Unterwegs sensible Daten vor Unbefugten schützen.

Comfort OnScreen Keyboard

Bildschirmtastatur für die Eingabe von kurzen Texten mittels Stift. Gut geeignet, wenn man für die Daumentastatur zu faul ist.

WinZip und WinRAR

Die Standard-Software zum erstellen von Archiven.

Autodesk – Sketchbook Pro

Skizzieren, beschriften und malen mit hochwertigen Zeichenwerkzeugen – ideal für Touchscreens. Nicht ganz billig, aber ein must-have für jeden Tablet-PC!

OpenOffice 2.4.x Portable

Portable Office Suite, die ich auf die Festplatte übertragen habe und von dort ausführe. Einer der sparsamsten Wege eine vollwertige Office-Suite samt pdf-Konverter auf einem PC zu installieren. Das gilt sowohl für die Ressourcen als auch für den Anschaffungspreis (kostenlos).

Adobe Acrobat Reader

pdf-Dateien anzeigen

ACDSee 6.0

Bildbetrachtung, Bildverwaltung, einfache Bildbearbeitung. Die Version 6.0 ist bestens für den OQO 01Plus geeignet. Programmausführung und Stabilität ausgezeichnet.

Adobe Photoshop CS2 Portable

Meine alte Photoshop CS2 Lizenz verwende ich für den OQO 01Plus. Den Photoshop CS2 habe ich ‚portable‘ gemacht um Ressourcen zu sparen. Meiner Meinung nach eine der besten Möglichkeiten einen einigermaßen schnellen Photoshop auf den OQO zu bringen.

Garmin Mapsource 6.x.x

Die Garmin Standardsoftware zur Kartenansicht und Kartenverwaltung. Läuft auch in der Version 6.13.7 tadellos und ausreichend schnell auf dem OQO. Das routingfähige Kartenmaterial für Europa und die USA benötigt etwa 5GB Festplattenkapazität.

Garmin Hilfsprogramme wie xImage, MapInstall oder UnlockWizard

laufen uneingeschränkt und problemlos auf dem OQO 01 Plus.

Garmin nRoute bzw. MobilePC

Moving-Map-Software für die Verwendung eines Notebooks bzw. UMPC als Navigationssystem. Beide Anwendungen sind uneingeschränkt verwendbar, vorzugsweise mit einem Garmin Bluetooth-GPS wie dem GPS10.

jetAudio 6.2.x.xxxx Plus VX

Benutzerfreundlichen Mediaplayer mit vielen Funktionen inkl. MP3 Encoding zum vernünftigen Preis.

DiVX-Player

Der OQO 01Plus schafft sogar die Wiedergabe von DiVX-Filmen.

SimCity 2000

Ein Spiele-Klassiker - mehr Games braucht kein Mensch (oder doch?).

Mit den in der Tabelle angeführten Softwareprodukten finde ich das Auslangen und kann alle für mich erforderlichen Arbeiten auch unterwegs durchführen. Das Paket hat zudem den Vorteil nur relativ wenige Eintragungen in die Systemregistrierung vorzunehmen. Ebenso entfällt weitgehend die Installation von irgendwelchen Plug-ins oder Add-ons die später im Hintergrund ausgeführt werden und das System abbremsen. Auch hinsichtlich der Kosten für die Software ist dieses Paket in Ordnung. Viele Hersteller bieten ältere Programmversionen sehr günstig an und diese sind für einen PC wie den OQO 01Plus wegen der meist etwas geringeren Ressourcenansprüche ideal geeignet.

Für den täglichen Betrieb eines OQO 01 Plus gilt: Wo viel Licht ist, gibt es auch lange Schatten. Beginnen wir mit den schönen Seiten des 01Plus. Mit dem UMPC kann man gut arbeiten, das Display ist bei den meisten Lichtverhältnissen gut ablesbar und man kann auch komplexere Tabellen in Excel/OpenOffice Calc gut überblicken ohne mit einer Lupe arbeiten zu müssen. Die Tastatur eignet sich auch für das Schreiben mittlerer und längerer Texte, wenn man genügend Zeit hat und sogar mit Adobe Photoshop kann man kleinere Arbeiten wie Bildgrößenanpassungen oder Tonwertkorrekturen durchführen ohne dabei einzuschlafen. Windows XP werkelt in Verbindung mit dem OQO 01Plus sensationell stabil und ich habe in einem halben Jahr noch keinen Crash zu verzeichnen gehabt. Die WLAN-Anbindung an meinen privaten Accesspoint funktioniert tadellos und auch mit der Reichweite habe ich im Umkreis der paar Meter, die ich mich von meinem Router weg bewege keine Probleme. Für Einsätze unterwegs habe ich einen D-Link DWA-140 WLAN-Stick wenn die Reichweite groß sein muß, oder ein Huawei-Modem mit einem web’n’walk-Paket von T-Mobile. Bisher hat es auch beim Anschluß von Peripherie keinerlei Probleme gegeben. Die Erkennung neuer Geräte klappt immer auf Anhieb und auch stundenlanger Betrieb als Navigationssystem mit aktivem Garmin GPS10 Bluetooth-Empfänger hält der OQO 01Plus aus.

Die Schattenseiten sollen aber auch nicht verschwiegen werden. Der OQO 01Plus ist nur beschränkt outdoor-tauglich. Die metallisch schimmernde Oberflächenbeschichtung des UMPC ist sehr empfindlich und an einer meiner beiden Batterien trat schon nach ein paar Tagen (mit vorsichtiger Behandlung) die Krätze auf und der Lack war an einigen Stellen ab. Das 5-Zoll-Display gehört vor Kratzern und mechanischer Belastung geschützt, es wirkt sehr fragil und ist mit Heavy-User-Produkten wie z.B. dem Display aus dem Fujitsu-Siemens LT-C 500 nicht vergleichbar. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Eingabestift. Der ist zwar offensichtlich ein Wacom-Produkt aber weit davon entfernt exakt zu sein. Theoretisch sollte er wie ein Bleistift funktionieren, vor allem in den Randbereichen ist ein präzises Arbeiten nur nach langer Gewöhnungsphase möglich. Ist der OQO 01Plus längere Zeit im Einsatz und hält man ihn in den Händen, dann wünscht man sich ein Paar feuerfeste Handschuhe als Zubehör. Der Transmeta Crusoe erzeugt Wärme und wenn man den Prozessor intensiv rechnen läßt, ist die Wärmeentwicklung so groß, daß man den UMPC kaum mehr halten kann. Brandblasen hat es zwar noch keine gegeben, aber unangenehm warm ist das Gerät schon mehrmals geworden.

Die Akkus und die Stromversorgung sind auch ein Thema für sich. Jeder Akku enthält ein Elektronikpaket in dem sich offenbar ein EPROM befindet, der verschiedene Lade- und Betriebszustände speichert. Bei einem meiner beiden Akkus ist es bereits ein paar Mal vorgekommen, daß die Elektronik den Akku als ‚gealtert‘ eingestellt hat und kein aufladen möglich gewesen ist. Erst durch einen Trick mit einem Reset der Akku-Elektronik war der Akku wieder verwendbar (OQO Battery Issues Download). Problematisch kann auch das Netzgerät werden. Hat man das Netzgerät an eine 230 Volt-Steckdose angeschlossen, den OQO 01Plus in Betrieb und lädt gleichzeitig auch noch den Akku im Gerät, dann wird das Netzgerät glühend heiß und erzeugt ein hochfrequentes Summen. Ich habe schon von abgebrannten Netzteilen gehört und betreibe den OQO 01Plus jetzt immer über ein 12 Volt-Netzgerät und den Fahrzeugadapter. Da wird auch bei Vollast das OQO-Netzteil gerade handwarm.

Letzter Punkt: Der Schiebemechanismus des Displays wird relativ schnell locker. Es gibt zwar einen Trick, mit dem man den Mechanismus wieder fester einstellen kann, dabei besteht aber immer die Gefahr, daß man das Gehäuse oder die WLAN-Antennen beschädigt.

Wenn man nach mehr als einem halben Jahr im Einsatz ein Resümee zieht, dann sicher jenes, daß der OQO 01Plus ein tolles Gerät mit einem sehr hohen Gebrauchswert ist. Vor allem auf kurzen Geschäftsreisen ist er eine perfekte Alternative zu einem ausgewachsenen Notebook und schlägt auch Subnote-books wie die Asus eee-Serie. Im Formfaktor eines Handheld oder PDA hat man einen vollwertigen Windows XP Computer und die Möglichkeit alle Daten im Originalformat dabei zu haben. Speziell wenn man unterwegs sehr viel mit Office-Dateien zu tun hat, ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Es gibt keine Formatierungs- und Anzeigeprobleme und mit WLAN oder dem Docking-Kabel ist der Anschluß an (fremde) Netzwerke kein Problem. Eine vollwertige Lösung ist der 01Plus auch im Bereich Navigation. In Verbindung mit meinen Garmin GPS-Empfängern und der dazugehörigen Software läßt sich unterwegs der gesamte Funktionsumfang uneingeschränkt nutzen. Komplizierte Routen-berechnungen sind kein Problem und auch bei der Zusammenstellung und Übertragung von Kartensätzen gibt es keine Limitationen.  Der OQO 01Plus ist auch ein guter Alleinunterhalter. Mit einem vollen Akku kann man einen Spielfilm in der Länge von 90 Minuten bei voller Displayhelligkeit ansehen. Dreht man die Helligkeit zwei Stufen zurück, dann kann man schon einen 120 Minuten dauernden Film genießen. Als MP3-Player mit vollständig abgedunkeltem Display kommt man auf etwa drei Stunden Musikgenuß. Das sind praxistaugliche Werte, die einem Westentaschen-PC gut zu Gesicht stehen.

Fazit: Insgesamt überwiegen beim OQO 01Plus sicher die Vorteile. So viel Leistung in einem so winzigen Gehäuse fordert ihren Tribut und man muß als Konstrukteur aber auch als Benutzer Kompromisse eingehen. Der OQO 01Plus ist sicher kein alleiniger Ersatz für ein Notebook oder einen Fullsize-Tablet-PC, er ist aber das perfekte Zweit-Notebook, der perfekte UMPC für die kurze Geschäftsreise mit kleinem Gepäck und vor allem ist er ein High-Tech-Spielzeug für Computer Enthusiasten. Neben meinem Sharp Zaurus und dem Fujitsu-Siemens LT-C 500 ist der OQO 01Plus zu einer fixen Größe in meinem Gerätepark geworden.

Ergänzung Jänner 2014: Mein OQO 01Plus wird nur mehr gelegentlich verwendet und funktioniert daher noch einwandfrei. Auch die beiden Lithium-Polymer-Akkus haben dank fachgerechter Lagerung noch ihre volle Kapazität. Das erste Problem habe ich mit dem Netzteil gehabt, bei dem das Verbindungskabel an einem Pin eine kalte Lötstelle bekommen hatte. Der Fehler war leicht zu reparieren, bei dieser Gelegenheit habe ich gleich Überlegungen zu einem alternativen Netzteil angestellt. Informationen dazu kann man   h i e r   herunterladen.

Ergänzung Juni 2016 und Juni 2017: Der OQO 01Plus ist, wenn auch nur selten, noch immer im Einsatz und es gibt noch immer Anfragen zu diesem Gerät. Sehr oft soll die Festplatte getauscht werden. Dazu ein paar Informationen: Es handelt sich eine 1,8 Zoll-Festplatte mit PATA-Anschluß (keine ZIF-Schnittstelle) wie beim iPod Classic 80/120/160GB. Der 50-polige Anschluß hat nichts mit SATA zu tun und der OQO 01Plus ist auf die PATA-Festplattentype festgelegt. PATA-Festplatten kann man immer noch kaufen und nach einem Festplattentausch ist es gut, wenn man die CD-ROM zur Wiederherstellung des OQO 01Plus besitzt. Für alle OQO 01Plus-Besitzer ohne CD-ROM gibt es den Datenträger   h i e r   als etwa 620 MB großen Download im ISO-Format. Er kann mit der zum OQO 01Plus gelieferten Windows-XP-Lizenz genutzt werden. Diese CD-ROM ist nur in Verbindung mit dem OQO 01Plus verwendbar und funktioniert nicht mit dem OQO 01 oder dem OQO 02 (und natürlich auch mit keinem anderen Computersystem).   H i e r   gibt es nur die Treiber zum OQO 01Plus ohne Betriebssystem. Die Lizenzbedingungen sind zu beachten.

Ergänzung April 2023: Den OQO 01Plus gibt es nach wie vor als musealen Computer. Im täglichen Leben ist der OQO 01Plus wegen dem antiquierten Windows XP nicht mehr die große Klasse, die er vor eineinhalb Jahrzehnten gewesen ist. Als Spielerei um jemanden zu zeigen, was es alles an Windows-PCs gegeben hat, ist er aber ein schönes Stück Technik. Die Maschine ist anspruchslos und robuster als erwartet, allerdings brauchen die Akkus intensive Pflege. Ich besitze zwei Stück davon, die noch immer ihre originalen Lithium-Polymer-Zellen besitzen und näherungsweise auch noch ihre gesamte Kapazität behalten haben. Das ist nach fünfzehn Jahren ein schöner Qualitätsbeweis. Zur Lebensverlängerung halte ich sie immer in einem Ladezustand zwischen 30% und 80% mit zwei jährlichen Ladezyklen. Wenn ich den Zeitraum nicht so ganz genau erwische und die Akkukapazität auf 10% oder darunter absinkt, wird die Elektronik im Akku zickig. Dann erkennt der Computer die Akkus nicht mehr, es beginnt die Spielerei mit den Lösungsvorschlägen im Dokument OQO_Battery_Issues und das ist mühsam. Die Problemlöser haben bisher zwar immer funktioniert, es braucht aber auch immer eine gewisse Zeit, bis der Akku nach dem Reset seiner Elektronik wieder aufladen möchte. Das ist für Ungeduldige ziemlich schlimm. Unkritisch ist bis heute das Netzgerät geblieben. Ich betreibe es an einem ganz einfachen Spartransformator 230Volt auf 120Volt (mit 50Hz Wechselfrequenz) und es wird dabei gerade handwarm ohne sausen, fiepen oder andere Geräuschentwicklung.

Der OQO 01Plus hat die Größe eines Handheld oder PDA. Trotzdem ist er ein vollwertiger Windows PC mit einem 1GHz-Prozessor und 512MB RAM.

Wie die Screenshots zeigen ist der OQO 01Plus bei den verschiedensten Anwendungen uneingeschränkt verwendbar. Trotz 5-Zoll-Display mit 800x480 Pixel Auflösung sind auch Details gut erkennbar. Selbst mit Excel-Tabellen kann man problemlos arbeiten.

Der OQO 01Plus zeichnet sich durch eine Vielzahl durchdachter Details aus. Besonders gelungen ist die in jedem Akku integrierte Batteriekontrolle mit vier weißen LEDs.

Leichtbauweise: Die Rückwand des OQO 01Plus besteht aus einer hauchdünnen Aluminiumplatte. Der Windows XP Lizenzaufkleber in Standardgröße nimmt auf der kleinen Rückseite einen beträchtlichen Platz ein.