Eben weil sie so einfach ist, ist die Beirette vsn eine ideale Kamera um in die analoge Fotografie einzusteigen. Sie ist in jeder Disziplin besser als irgendeine Lomo-Kamera und ziemlich perfekt, wenn es darum geht ein Gefühl für die Sunny-16-Regel zu bekommen. Wettersymbole erleichtern die feinere Abstimmung der Belichtung, wenn einmal die Sonne zu viel und ein anderes Mal zu wenig scheint. Die Kamera hat ein leistungsfähiges Objektiv sowie eine leichte aber robuste Konstruktion, die fast alles mitmacht. Ein bequemer Sucher mit Leuchtrahmen und Parallaxenmarkierungen erleichtert die Bildgestaltung und weil die Kamera völlig mechanisch ohne jede Elektronik auskommt, braucht sie keine Batterien. Die Beirette vsn ist eine Kamera von vorgestern ohne jede Ausstattung und ohne jeden Komfort. Der Benutzer muss wissen was er tut und was er an der Kamera einstellt. Die Entfernung, die Zeit sowie die Blende sind für Anfänger aber schon eine ganze Menge Parameter, die er unter Kontrolle zu halten hat und bei der Beirette vsn führt kein Weg an der Beschäftigung mit den fotografischen Basics vorbei. Weil man im Unterschied zu vielen „Spielzeugkameras" auch noch reproduzierbare Ergebnisse bekommt, ist eine Beirette vsn ein gutes Übungsgerät um ein Gefühl für die Belichtung und das Filmmaterial zu bekommen. Wer sich ein paar Filme lang mit dieser Kamera und den Grundlagen der Fotografie beschäftigt, darf sich danach schon ein bißchen wie ein Spezialist für analoge Aufnahmetechnik fühlen.
Fazit: Die Beirette vsn ist eine ideale erste Analogkamera, weil sie gut und günstig ist. Selbst wenn sie nach zehn Filmen weggestellt wird weil man sich fotografisch weiterentwickelt hat, ist ihre Anschaffung gerechtfertigt. Eine Beirette vsn ist aktuell zwischen zehn und zwanzig Euro in gutem Zustand zu bekommen und das ist für das Gebotene wirklich nicht viel. Wer eine Beirette vsn2 angeboten bekommt, darf auch ruhig zuschlagen, denn diese Kamera ist mit der Beirette vsn identisch. Sie wurde ausschließlich mit schwarzen Deckkappen im Zeitraum 1988 bis 1989 produziert, ist seltener zu bekommen und kostet meist ein paar Euro mehr.
Pro:
- Robuste Ausführung und kompakte Bauweise
- Dreilinsiges Objektiv mit ansprechender Bildqualität
- Belichtungssteuerung mittels Wettersymbolen möglich
Kontra:
- Beste Bildschärfe erst zwischen Blende 11 und 16
- Kein Drahtauslösergewinde