Die T-Max-Filme von Kodak sind qualitativ über jeden Zweifel erhaben und so ein Filmmaterial ist einer der Gründe, warum Schwarzweiß-Film nach wie äußerst attraktiv bleibt. Ein Klassiker eben, wie auch das Nikkor 28mm/2.0 in der AiS-Version. Im Frühsommer 2024 habe ich Film und Objektiv intensiv im Einsatz gehabt. Meine Nikon F90X habe ich reaktiviert und eine neu angekommene Nikon F5 wollte ausprobiert werden.
Den
Kodak T-Max 100 gibt es seit 1987 und ich habe diesen Film sowie den T-Max 400 einige Jahre als meinen Standard-Schwarzweiß-Film im Einsatz gehabt. Der Fujifilm Neopan Acros 100 und Digitalkameras haben dann für eine lange Pause bei der Verwendung von T-Max-Filmen gesorgt. Seit etwa 2020/21 sind die T-Max-Filme bei mir wieder zurück. Im Winterhalbjahr liegen meine Präferenzen beim T-Max 400, aber im Sommerhalbjahr darf es auch gerne der T-Max 100 sein. Die Entwicklung erfolgt nur mehr im Wehner-Entwickler. Auf diesen Entwickler bin ich mittlerweile eingearbeitet und ich bekomme Ergebnisse, wie ich sie mir vorstelle. Das Eintesten muß jeder für sich erledigen, ich halte mich ganz nahe an den Angaben in Herrn Wehners Anleitungszettel, allerdings korrigiert auf eine Verarbeitungstemperatur von 20°C. Damit sehen die Negative so aus, wie ich das will. Derzeit bevorzuge ich die hybride Verarbeitung und lasse die Negative mit einem Fujifilm SP-3000 oder einem Noritsu QSS einscannen, weil die Umbauarbeiten an meiner Dunkelkammer seit ungefähr zwei Jahren aus Zeitmangel zum Erliegen gekommen sind. Dem Fineprint-Enthusiasten wird das weniger gefallen, mir ist der größere Dynamikbereich der Scanner aber ganz recht, weil ich mir die Bilder entweder am Bildschirm ansehe oder über ein Fujifilm Frontier 570 auf Fotopapier ausbelichten lasse.
Jetzt noch ein paar Worte zum Objektiv. Das
Nikkor 28mm/2.0 AiS wurde von 1981 bis 2005 produziert und war lange Zeit Top-of-the-Line. Es besitzt neun Linsenelemente in acht Gruppen und verfügt über Close-Range-Correction, also eine entfernungsabhängige Optimierung der Abbildungsleistung. Wie bei fast allen Weitwinkelobjektiven von Nikon kann man eine tonnenförmige Verzerrung erkennen. Bei nahen Objekten am Bildrand fällt sie mitunter auf, kann aber auf elektronischem Weg korrigiert werden. Das Bildzentrum ist bei jeder Blende und in jedem Entfernungsbereich scharf. Im Bereich von f2.0 bis f2.8 sind die Bildränder dank Koma etwas weich. Bei meinem Objektiv liegt der optimale Blendenbereich zwischen f4.0 und f8.0 mit einer ausgezeichneten Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld. Seiten- und Gegenlicht sind für das Nikkor 28mm/2.0 nur ein untergeordnetes Problem, obwohl je nach Einstrahlwinkel starker Lichtquellen Überstrahlungsneigung auftritt. Die Gegenlichtblende HN-1 hilft kaum gegen diesen Effekt. Nach einigen Filmen kann ich dem Nikkor 28mm/2.0 AiS die höchste Alltagstauglichkeit als echtes Point-and-Shoot-Objektiv bescheinigen. Es paßt an alle analogen Nikon-Kameragehäuse und ist an AF-Kameras eine gute Alternative zum viel teureren AF-D 28mm/1.4 (oder dem noch teureren AF-S 28mm/1.4ED). Über die Verarbeitung braucht man kaum Worte verlieren, wer Nikon-Klassiker ein wenig kennt, weiß, dass es sich um ein AiS-Nikkor in bewährter und gewohnter Metallausführung handelt. Auf
troeszter.net gibt es auch eine Beschreibung zum
Nikkor 28mm/3.5 Ai, welche in vielen Bereichen auch für das Nikkor 28mm/2.0 AiS Gültigkeit besitzt. Daraus resultiert
auch eine Empfehlung für die lichstärkere Variante, wenn man bereit ist den Preis von drei 28mm/3.5-Objektiven auszugeben.